Unsere Reise mit einem Assistenzhund

Am 1. Dezember 2017 wurde unser Sohn Finn um 9:43 Uhr per geplantem Kaiserschnitt geboren. Leider verloren Finn und ich, Christin, viel Blut aufgrund von Problemen mit der Plazenta. Finn verbrachte die ersten 3 Tage auf der Neugeborenenstation, aber er entwickelte sich gut. Bis zu seinem 15. Lebensmonat verlief alles relativ normal. Dann stürzte Finn im Kindergarten, was anfangs vielleicht als gewöhnlich angesehen werden könnte. Ich begleitete ihn ins Krankenhaus, um die Platzwunde über seinem Auge versorgen zu lassen. Erneut eröffnete sich die Wunde, und ich bemerkte, dass sein Gangbild merkwürdig war und er oft stürzte. Nach dem zweiten Vorfall fuhr ich direkt in die Kinderklinik.

Ich erzählte von der Epilepsie seiner großen Schwester, was zur Folge hatte, dass ein EEG durchgeführt wurde. Zwei Wochen später erhielten wir die Diagnose: Finn hat eine schwer behandelbare myoklonische-astatische Epilepsie. Über Recherchen stieß ich auf einen Bericht über Epilepsiewarnhunde. Mein Mann und ich beschlossen, diesen Weg auch für unseren Sohn zu gehen. Ich fand eine Assistenzhundetrainerin in Gaggenau, die dem Assistentzhunde Verband Deutschland e.V. angehört.

Unser Welpe Arno zog im Februar 2020 bei uns ein. Mit 11 Wochen zeigte er bereits den ersten Anfall von Finn an, indem er sein Gesicht leckte. Dieses Verhalten verhinderte viele Anfälle. Mittlerweile ist Arno drei Jahre alt und ein ausgebildeter Assistenzhund für Epilepsie und Autismus. Nachdem bei Finn 2022 auch eine frühkindliche Autismus-Diagnose gestellt wurde, unterstützt Arno ihn in beiden Aspekten.

Arnos Hauptaufgabe besteht darin, nachts bei Finn zu schlafen, ihn zu beruhigen und Anfälle zu erkennen und im besten Fall zu verhindern. Tagsüber sorgt er dafür, dass Finn nicht wegläuft oder Treppen steigt, und er ist ein treuer Freund. Er erfüllt seine Aufgaben hervorragend, und wir haben es nie bereut, Arno bei uns zu haben. Dennoch benötigt Arno gelegentlich Auszeiten. Ein- bis zweimal im Jahr geht er in den Urlaub zu einer Gastfamilie, um sich zu erholen.

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