Hallo zusammen,

ich bin der Bastian und ich lebe mit einer progressiven Muskelschwäche (für die Fachleute unter Euch: spinale Muskelatrophie Typ II). In meinem Alltag als Unternehmer und Journalist habe ich nicht nur Unterstützung von meinen Assistenzkräften, die mir rund um die Uhr zur Seite stehen, sondern nutze auch eine Vielzahl an Hilfsmitteln. Eines davon möchte ich euch heute etwas näher vorstellen. Denn es ist ein ganz besonderes Hilfsmittel, das gerne auch mal „übersehen“ wird. Aber ohne dieses Hilfsmittel wäre ich schon vor vielen Jahren gestorben. Die Rede ist von meiner PEG-Magensonde. Diese ermöglicht es nämlich, dass ich meinem Körper nach wie vor die notwendigen Nährstoffe und auch ausreichend Flüssigkeit zuführen kann. Obwohl aufgrund meiner Erkrankung die Muskeln, die eigentlich zum Schlucken notwendig sind, mittlerweile zu schwach sind, als dass ich mich oral (also über den Mund) ausreichend ernähren könnte.

Bei der PEG handelt es sich um einen gummiartigen Kunststoffschlauch, der aus meinem Magen durch die Bauchdecke hindurch eine Verbindung nach außen schafft. Darüber können dann Flüssigkeit und spezielle (ebenfalls flüssige) Sondennahrung verabreicht werden. Ohne, dass diese durch Mund und Speiseröhre müssen. Das ist nicht nur sehr entspannt, sondern umgeht auch die Gefahr, dass ich mich beim Schlucken aufgrund der fehlenden Muskelkraft verschlucken würde.

Im Umgang mit so einer Magensonde gibt es natürlich einiges zu beachten. Deshalb habe ich einen Blog gestartet. Auf „Leben mit PEG“ [https://www.lebenmitpeg.de] teile ich meine Erfahrungen aus rund 20 Jahren, die ich nun schon mit einer PEG-Sonde lebe. Denn ich bin bei weitem nicht der Einzige, der dieses Hilfsmittel nutzt. Tatsächlich wird es bei einer Vielzahl von unterschiedlichsten Erkrankungen eingesetzt. Eben immer dann, wenn Menschen aufgrund ihrer Krankheit und/oder deren Begleiterscheinungen gar nicht mehr oder nicht mehr ausreichend Nahrung und Flüssigkeit auf natürlichem Wege zu sich nehmen können. Die Anlage einer PEG gehört wohl zu den häufigsten medizinischen Eingriffen in Deutschland.

Ich persönlich bin sehr dankbar, dass ich dieses Hilfsmittel in meinem Alltag habe. Es ermöglicht mir nicht nur ein entspanntes (Über-) Leben, sondern ist teilweise auch ziemlich praktisch. Wer sonst kann schon behaupten, morgens gleichzeitig frühstücken und Zähneputzen zu können.

Feedback